Anfang März wurden in allen Medien die Ergebnisse des Expertenberichts zur Neuen Mittelschule (NMS) veröffentlicht.

Die entsprechenden Unterlagen (inklusive 470 Seiten umfassender Forschungsbericht) sind auf der Homepage des Bundesministeriums für Bildung und Frauen - kurz BMBF - öffentlich zugänglich (https://www.bmbf.gv.at/schulen/bw/nms/evaluationsbericht.html).

Bei genauerem Hinsehen und nur einigermaßen seriöser und fairer Interpretation der Daten und Fakten liegt der Schluss auf der Hand, dass die tendenziell negative Berichterstattung nicht mit den tatsächlichen Ergebnissen übereinstimmt.

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Sie finden daher hier eine Auswahl von Aussagen aus den Berichten der Expertengruppe, die ein gänzlich anderes Bild von "der Neuen Mittelschule"  ergeben, als das vielerorts zu lesen, zu hören oder zu sehen war:

  • "... Schulklima und Lernkultur verbessern sich durch die NMS deutlich. Nachweislich weniger Druck und Lernstress für die SchülerInnen."
  • Bei der Umsetzung des pädagogischen Konzepts der NMS bestehen zwischen den einzelnen Schulen große Unterschiede.
  • "Je vollständiger ... das Konzept der NMS umgesetzt wird, desto stärker fallen die Leistungssteigerungen bei den SchülerInnen aus."
  • Das Problem der sozialen Selektion der Schülerinnen und Schüler nach der 4. Schulstufe bleibt weiter bestehen.
  • Im Schuljahr 2012/13 wurden die Schulformen der Mittelstufe (AHS-Unterstufe, Hauptschule, Neue Mittelschule) bezüglich Schul- und Klassenklima untersucht. Zwischen den einzelnen Schultypen wurden signifikante Unterschiede festgestellt.

Im Folgenden finden Sie dazu eine interessante Grafik.

Dabei geht es nicht bloß um das allgemeinde Wohlbefinden der Schülerinnen und Schüler, wie irrtümlich durch den Titel abgeleitet werden könnte.

Viel wichtiger ist, dass es sich dabei um wichtige Merkmale handelt, unter welchen günstigen bzw. ungünstigen Bedingungen das Unterrichten und Lernen an den Schulen passiert.  

 Klima-Unterschiede-zwischen-HS-NMS-AHS.pdf

Bedeutende Erkenntnisse der Hirnforschung und Konsequenzen für erfolgreiche Bildung und Erziehung:

  • Es braucht eine wertschätzende, unterstützende und gleichzeitig zu Höchstleistungen ermutigende Beziehungskultur.
  • Lernen unter Leistungsdruck, Angst, Verunsicherung, Abwertung und Ohnmacht hat zur fatalen Folge, dass nicht nur die jeweilige Tätigkeit (Lernen und Üben), sondern auch der Ort (Schule) und sogar die betreffende Person (LehrerIn) negativ ("angstbesetzt") bewertet werden; und das sind die schlechtesten Voraussetzungen für die weitere Entfaltung von Wissen und Gewissen.
  • Bildung gelingt an Orten, die Kinder gerne aufsuchen, wo sie sich sicher und geborgen, unterstützt und vor allem wertgeschätzt fühlen.
  • Entscheidend sind Bezugspersonen, die den Jugendlichen das subjektive Gefühl des Wohlbefindens vermitteln.
  • Erfolgreiche Bildung und Erziehung hängt entscheidend mit dem Klima und der Beziehungskultur zusammen.
  • Eine Kultur der gegenseitigen Achtung und Anerkennung kann nicht gelehrt werden, sie gelingt nur, wenn sie von den Erwachsenen selbst verinnerlicht ist und vorgelebt wird.